Mykoplasmenuntersuchung von Milchproben an der LUA Dresden

Mykoplasma/Acholeplasma-Kulturen (Fotos: LUA Dresden)

Mykoplasmen können in seltenen Fällen als Mastitiserreger auftreten.

So wurden in Sachsen im Jahr 2016 insgesamt 3.219 Proben aus 30 Betrieben untersucht. Es handelte sich dabei meist um Betriebe, die ein nachgewiesenes Mykoplasmenproblem hatten. Die Nachweisrate von M. bovis lag in diesen Betrieben im Durchschnitt bei 4,7 Prozent.

Ein Verdacht auf Mykoplasmenbedingte Mastitiden liegt dann vor, wenn Therapieresistenz besteht, das Sekret keinen Milchcharakter mehr aufweist, die Zellzahl ansteigt, die Infektion von Viertel zu Viertel springt und es relativ schnell zum Versiegen der Milchproduktion im betroffenen Viertel bzw. Euter kommt.

Die Diagnostik von Mykoplasmen ist im Gegensatz zu anderen Eutererregern relativ schwierig. Eine Anzucht gelingt in der Regel nur, wenn die Proben ohne Borsäurezusatz und sehr schnell zum Labor gelangen. Das Wachstum von Mykoplasmen erfolgt dann im Gegensatz zu anderen Erregern langsam (3-14 Tage).

Deshalb wird seit einiger Zeit zusätzlich die PCR als molekularbiologische Methode zum Nachweis von Mykoplasmen eingesetzt. Dadurch ist es möglich, auch kleinste Mengen und durch den Transport bereits geschädigte Erreger in der Milch nachzuweisen. Die LUA Dresden bietet diese Methode zum Nachweis von Mykoplasma bovis und Mykoplasma sp. (atypische Mykoplasmen) in Milchproben an.


Hierbei ist es notwendig, einige Eckpunkte bei Probenentnahme zu beachten:

  • Die Proben müssen exakt und sauber entnommen werden. Jegliche Verschleppung von Milchresten von einer Kuh zur nächsten ist zu vermeiden und führt u.U. zu falschen Ergebnissen.
  • Zur Probenentnahme sollten Röhrchen ohne Borsäure verwendet werden. Bei längeren Transporten können die Milchproben eingefroren werden.
  • Es sollten immer Viertelgemelksproben entnommen werden. Die PCR-Untersuchung erfolgt dann an einer im Labor gepoolten Probe aus den 4 Viertelgemelksproben pro Kuh. Somit wird sichergestellt, dass von jedem Viertel exakt die gleiche Menge zum Ansatz kommt.
  • Die PCR-Untersuchung auf Mykoplasmen muss auf dem Untersuchungsantrag angegeben werden und gehört nicht zur Routinediagnostik. Eine bakteriologische Untersuchung der Milchprobe sollte aus fachlicher Sicht immer parallel erfolgen.

Die Untersuchung von Milchproben auf Mykoplasmen mittels PCR ist wesentlich kostenintensiver als eine reguläre bakteriologische Untersuchung. Deshalb ist es wichtig, den Probenumfang vorher genau zu umreißen. Der Rindergesundheitsdienst berät Milchviehhalter zu Sanierungskonzepten  und Probenentnahmen bei Mykoplasmenproblemen im Betrieb. Eine Beihilfe im Rahmen des Euterprogramms ist möglich. Die Kosten für die PCR können dabei berücksichtigt werden, wenn der Rindergesundheitsdienst den Betrieb beraten hat und diese Untersuchung empfiehlt.


 Kontakt zum Rindergesundheitsdienst
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