This is a SEO version of Jahresbericht2010. Click here to view full version
« Previous Page Table of Contents Next Page »1 2 . A r b e i t s b e r i c h t d e s S c h w e i n e g e s u n d h e i t s d i e n s t e s
12.1 Abortprogramm
Programm zur Abklärung von Aborten bei Pferden, Rindern, Schweinen, Schafen und Ziegen vom 18. Oktober 2004
Die Zielstellung dieses Tiergesundheitsprogramms besteht darin, infektiöse Ursachen von Aborten auszuschließen bzw. differentialdiagnostisch abzuklären.
In der Tabelle 2 werden die Ergebnisse der serologischen Untersuchungen von Blutproben sowie der bakteriologischen bzw. molekular biologischen Untersuchung von Feten auf Aborterreger entsprechend Abortprogramm dargestellt.
Erfreulicherweise wurde die Möglichkeit der Untersuchung von Feten, mumifzierten Früch ten und tot geborenen Ferkeln auf bakterielle und virale Infektionen 2010 ebenso intensiv genutzt wie in den Jahren zuvor. Klassische Schweinepest (KSP), Brucellose sowie Aujeszkysche Krankheit (AK) konnten in jedem Fall als Abortursache serologisch ausgeschlossen werden. In 4 Sauenherden wurde Leptospira pomona serologisch als Abortursachen nachgewiesen; in 3 Sauenher den verbunden mit einem starken klinischen Abortgeschehen. Im Jahr 2010 werden alle eingesandten Blutproben von Sauen mit Abor ten zusätzlich auch auf Leptospira bratislava untersucht.
Die Zahl der serologische Abortabklärungen hat im Jahr 2010 gegenüber den vergangenen Jahren zugenommen, da in den Betrieben, die am Zertifzierungsprogramm teilnehmen, die Abklärung aller Aborte zwingend vorgeschrie ben ist.
Das PRRS-Virus konnten nur in zwei Be ständen als Abortursache nachgewiesen werden. Dabei handelt es sich in einem Fall um einen seit Jahren PRRSV-positiven, aber ungeimpften Bestand, während es in einem anderen Bestand zu einer Infektion der vor mals freien Sauenherde kam (näheres dazu unter Punkt 12.2).
Porcines Circovirus wurde 2010 in keinem der Feten nachgewiesen; zum einen, da in den Sauenherden, die in den Jahren zuvor PCV2-bedingte Aborte zu verzeichnen hatten, die Jung- und Altsauen geimpft werden, zum anderen ist sicher auch durch die allseits üb liche Ferkelimpfung der Infektionsdruck in den Sauenherden deutlich gesunken.
Auch Parvoviren wurden im Jahr 2010 in Feten und tot geborenen Ferkeln nicht nachgewie sen, wohl aber Antikörper bei Feten, die nach dem letzten Trächtigkeitsdrittel abgestorben sind. Das bedeutet, dass trotz der Impfung der Sauen gegen Parvoviren immer wie der intrauterine Infektionen der Feten mit Parvoviren vorkommen. Ungefähr ab dem 70. Trächtigkeitstag sind Feten in der Lage, im munologisch auf Parvovirusinfektionen in der Gebärmutter zu reagieren, indem sie selbstän dig Antikörper bilden. Damit ist ein Überleben der Feten bis zur Geburt scheinbar gesichert,
Untersuchung von Blutproben auf Antikörper gegen Untersuchung von Feten und tot geborenen Ferkeln auf
Anzahl Blutproben davon positiv in % Anzahl Feten davon positiv in %
2008 2009 2010 2008 2009 2010 2008 2009 2010 2008 2009 2010 KSP 637 608 711 0 0 0 PRRSV 266 284 283 9,4 1,4 3,5
AK 679 529 731 0 0 0 PCV 2 266 284 283 9,4 11,3 0,0
Brucellose 645 608 739 0 0 0 Parvovirus 266 284 283 0,0 19,0 0,0
L. pomona 663 621 733 0,2 0,7 2,4
Parvovirus- antikörper (HAH)
20 187 275 0,0 50,3 26,1
L. tarassovi 660 620 739 0,1 0,2 0 bakterielle
Kontamination
266 284 284 18,8 27,8 34,6
Tab. 2: Ergebnisse der serologischen, bakteriologischen sowie molekularbiologischen Untersuchungen von Blutproben und Organmaterial von Sauen mit Aborten in den Jahren 2008 bis 2010
wenn nicht noch andere Abort auslösende Faktoren hinzu kommen. Jedoch können auch die zum physiologischen Zeitpunkt geborenen infzierten Ferkel lebensschwach sein. Somit erhöhen sich Erkrankungsrate und Verluste in der Saugferkelphase. Feten, die sich bis zum ca. 30. Trächtigkeitstag infzieren, werden resorbiert, wodurch die Umrauscherrate ansteigt. Infektionen zwischen dem 30. und 70. Trächtigkeitstag führen zum Absterben und Mumifzieren der Früchte. Da sich die Feten in der Regel nicht gleichzeitig sondern nachei nander infzieren und die beschriebenen Träch tigkeitsabschnitte durch fießende Übergänge gekennzeichnet sind, können sowohl Würfe mit lebensschwachen und gesunden Ferkeln als auch Würfe mit wenigen Ferkeln und mu mifzierten Früchten geboren werden. In 13 von 30 Sauenherden, die Feten zur Abortuntersuchung eingesandt haben, wurden fetale Antikörpertiter gegen Parvoviren nach gewiesen (1: 64 bis 1: 4096 im HAH). In einem Bestand konnte zusätzlich zu einer massiven Parvovirusinfektion Chlamydien im Abortmaterial nachgewiesen werden. Bei den bakteriellen Ursachen spielten syste mische Infektionen mit E. coli (16,2 %) mit Streptokokken (8,1 %) sowie Staphylokokken (3,2 %) die Hauptrolle.
45
This is a SEO version of Jahresbericht2010. Click here to view full version
« Previous Page Table of Contents Next Page »