This is a SEO version of Jahresbericht2010. Click here to view full version
« Previous Page Table of Contents Next Page »1 2 . A r b e i t s b e r i c h t d e s S c h w e i n e g e s u n d h e i t s d i e n s t e s
12.2 PRRS-Programm
Programm des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und der Sächsischen Tierseuchenkasse zum Schutz der Schweinebestände vor der Infektion mit dem Virus des Porcinen Reproduktiven und Respiratorischen Syndroms (PRRS-Pro-gramm) vom 17. November 2009
Das Programm hat zum Ziel, PRRS-unverdächtige Bestände vor einer Infektion zu schützen und den PRRS-Status „PRRS-unverdächtig“ durch regelmäßige serologische Untersuchung zu kontrollieren. In infzierten Beständen besteht die Zielstellung darin, Fruchtbarkeitsstörungen, Ver-luste und Leistungsdepressionen durch das PRRS-Virus zu reduzieren. Die Teilnahme am Programm ist freiwillig.
Im Jahr 2010 wurden insgesamt 3367 Blut-proben im Rahmen des PRRS-Programms serologisch auf PRRSV-Antikörper untersucht, davon waren 303 Seren (9 %) positiv. Aus Organmaterial und Blutproben wurden in 268 PCR-Untersuchungen 5 Virusnachweise (1,9 %) geführt. Die positiven serologischen und viro-logischen Befunde sind im Verhältnis zu den jeweiligen Gesamtuntersuchungszahlen in Ab-bildung 4 dargestellt. Bei den positiven Virus-befunden wurden in 80 % der Fälle US-Virus (amerikanisches Impfvirus) nachgewiesen. Das entspricht der prozentualen Nachweishäufg-keit von US-Virus in den Vorjahren.
In den letzten 2 Jahren sind die serologischen Untersuchungszahlen etwa gleich hoch. Sowohl die serologische als auch die virolo-gische Nachweisraten sind jedoch deutlich gesunken. Da Zahl der PRRS-unverdächtigen
Betriebe, die sich jährlich freiwillig beproben lassen, im Vergleich der letzten 2 Jahre unver-ändert geblieben ist, kann daraus vorsichtig geschlussfolgert werden, dass der Infektions-druck insgesamt gesunken ist (Abbildung 7).
Nach dem neuen PRRS-Programm können ab 2010 alle PRRS-unverdächtigen Sauenbe-stände , auch solche, die nicht als PRRS-un-verdächtige Bestände zertifziert werden sol-len, zweimal im Jahr beprobt werden . Die Stichprobengröße richtet sich nach der Anzahl der Sauen je Bestand. Dabei sollten etwa ein Drittel Altsauen, ein Drittel Jungsauen im Alter von ca. 180 Tagen sowie eine Drittel Aufzuchtferkel im Alter von 70 Tagen beprobt werden. Diese Proben eignen sich gleichzeitig auch zur Untersuchung auf Salmonellenanti-körper nach Salmonellenmonitoring-Programm der SächsTSK (siehe Punkt 12.6).
Neben der regelmäßigen Stichprobenunter-suchung wird vor allem auf die risikoorien-tierte Diagnostik großer Wert gelegt, weil dadurch ein möglicher PRRS-Viruseintrag in unverdächtige Bestände wesentlich schneller erkannt und eine Infektion anderer Bestände eher verhindert werden kann, als durch eine regelmäßige Stichprobenuntersuchung. Das setzt natürlich eine intensive und verant-wortungsbewusste Tiergesundheitskontrolle voraus. Alle mit dem Verdacht einer mög-lichen PRRS-Infektion in Zusammenhang stehenden Erkrankungen können kostenfrei im Rahmen des PRRS- und des Abortprogramms abgeklärt werden. Dazu gehören alle Aborte, der Anstieg der Zahl mumifziert, tot oder lebensschwach geborener Ferkel, aber auch der Anstieg von Saugferkelerkrankungen und -verlusten. Ebenso sollten Tiere mit Atem-wegserkrankungen im Flatdeck oder in der Jungsauenaufzucht auf eine mögliche PRRS-Infektion untersucht werden.
In den in Sachsen ansässigen Eberstationen können alle Blutproben, die im Zusammen-hang mit den nach Anhang B, Kapitel 1 und 2 der RL 90/429/EWG vorgeschriebenen Tests entnommen werden, entsprechend PRRS-Pro-gramm serologisch untersucht werden. Gleich-falls können auch die in der Quarantäne zu entnehmenden Blutproben sowie eine zweite Blutprobe je Tier im Abstand von mindestens 14 Tagen auf PRRS untersucht werden. Die Eberstationen des Mitteldeutschen Schweinezuchtverbandes e. V. nutzen diese Möglichkeit und werden in regelmäßigen Abständen durch den SGD klinisch untersucht sowie anhand der vorliegenden labordiagnos-tischen Ergebnisse als PRRS-unverdächtig zertifziert.
In PRRS-unverdächtigen Ferkelaufzucht- und Mastbetrieben ist unabhängig von der Bestandsgröße je Quartal eine Stichproben-
Abb. 7: Ergebnisse der virologischen und serologischen Untersuchungen der letzten 3 Jahre im Vergleich
0
5
10
15
20
25
2008 2009 2010
Serologisch positive Befunde Virologisch positive Befunde Anteil US-Virus in virologisch positiven Befunden
46
This is a SEO version of Jahresbericht2010. Click here to view full version
« Previous Page Table of Contents Next Page »