Page 47 - Jahresbericht2010

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1 2 . A r b e i t s b e r i c h t d e s S c h w e i n e g e s u n d h e i t s d i e n s t e s

größe von 14 Tieren zur serologischen Unter-suchung auf PRRS-Antikörper vorgesehen.

Für alle genannten Untersuchungen in PRRS-un-verdächtigen Sauen-, Eber-, Aufzucht- und Mast-beständen werden die Untersuchungskosten an der LUA Sachsen durch die Tierseuchenkasse getragen, ebenso die tierärztlichen Blutentnah-men mit Ausnahme der Eberbestände.

Im Januar 2010 kam es in einem Mastläufer-lieferbetrieb mit 300 Sauen, der über viele Jahre PRRS-unverdächtig war, eine gute seu-chenprophylaktische Absicherung hatte und alle Aborte abklärte, zu einer Neuinfektion mit dem PRRS- Virus. Im Bestand waren vermehrt feberhafte Erkrankungen um die Geburt und auch in anderen Bereichen aufgetreten. Durch Milchmangel und nach blutigem Durchfall stiegen die Verluste bei den Saugferkeln massiv an. Sektionsergebnisse der Ferkel er-brachten eine nekrotisierende Enteritis durch Clostridien. Die Aborte und Umrauscher waren bis zu diesem Zeitpunkt, und auch danach, nicht über das sonst übliche Niveau angestie-gen. Abklärungsuntersuchungen über Blutpro-ben bei Sauen mit Fieber und auch bei einem Abort erbrachten den Nachweis der akuten PRRS- Infektion. Weitere Blutuntersuchungen erbrachten, dass sich alle Altsauen bereits mit dem Virus infziert hatten. Nur die vor wenigen Tagen zugekauften Jungsauen waren noch frei von PRRS. Alle Sauen und alle anfallenden Ferkel wurden mit einem PRRS-Lebendimpf-stoff immunisiert und Maßnahmen gegen die Clostridieninfektion eingeleitet. Dadurch wurde in relativ kurzer Zeit die Ferkelverluste gesenkt und das alte Leistungsniveau wieder erreicht. Der Einschleppungsweg des PRRS- Virus konnte nicht ermittelt werden. Die umgehende Abklärung der erhöhten Verluste und feberhaften Erkrankungen führte hier zu einer schnellen Diagnose und be-grenzte den wirtschaftlichen Schaden. In ähn-lichen Fällen sollte auch immer an klassische Seuchen, wie Schweinepest und Aujeszkysche Krankheit, gedacht werden.

In PRRS-positiven Beständen kann im Rahmen des Programms (Kostenübernahme) und immer in Absprachen mit dem SGD eine entsprechende Diagnostik zur Mitbeteiligung von PRRS-Virus am Krankheitsgeschehen durchgeführt werden. Das war 2010 in insge-samt 13 Beständen der Fall.

In den nachfolgenden Tabellen 3 und 4 werden die Anzahl der PRRS-unverdächtigen Sauen- und Mastbestände im Verhältnis zu den insge-

samt bei der SächsTSK gemeldeten Beständen ab einer Größe von 10 Sauen (ab 1. Belegung) bzw. ab 1000 Mastplätzen dargestellt. Dabei konnten Bestände, bei denen Sauen und Mastschweine eine seuchenhygienische Ein-heit bilden (so genannte Kombibetriebe), aus datentechnischen Gründen nicht berücksich­ tigt werden. Sowohl bei den Sauen haltenden Betrieben als auch bei den Mastbeständen fällt auf, dass mit zunehmender Bestands-größe auch der Anteil PRRS-unverdächtiger Bestände steigt. Viele Betriebe haben seit Beginn der regelmäßigen PRRS-Untersuchung ihren Status „PRRS-unverdächtig“ halten können. In den letzen Jahren nutzten zudem insbesondere PRRS-infzierte Ferkelerzeuger die Möglichkeit, ihre Bestände zu räumen und gesunde, leistungsfähige Zuchttiere aus verschiedenen Zuchtunternehmen und einem Zuchtverband für die Neubelegung zu kaufen. Im Nachgang haben dann auch etliche Mast-betriebe der Lieferketten ihre Bestände aus-getauscht, um somit den tiergesundheitlichen und züchterischen Fortschritt besser nutzen zu können. Die Zahl der PRRS-unverdächtigen Betriebe sowie der positiven Betriebe bzw. Betriebe, deren Status nicht bekannt ist, sind in der Abbildung 8 dargestellt.

Die Chancen, das hohe Tiergesundheitsniveau zu halten sind sehr gut, da diese Betriebe ei-nerseits eine ausgesprochen verantwortungs-

bewusste seuchenhygienische Absicherung gewährleisten und andererseits die Schweine-dichte in Sachsen vergleichsweise niedrig ist.

Dia Zahl der fraglichen bis falsch positiven serologischen Reaktionen in PRRS-unverdäch-tigen Schweinebeständen ist mit der Einfüh-rung des neuen HerdChek PRRS X3 ELISA erfreulicherweise gesunken. Trotzdem muss auch weiterhin jedes nicht eindeutig negative Testergebnis in diesen Beständen nach den Vorgaben im PRRS-Programm abgeklärt wer-den. Das ist besonders wichtig für zertifzierte Bestände, die Zuchttiere, Baby- oder Mast-ferkel verkaufen, da bis zur zweifelsfreien Abklärung solcher serologischen Reaktionen das Zertifkat der PRRS-Unverdächtigkeit ausgesetzt wird. In diesem Zeitraum dürfen aus den betroffenen Betrieben keine Tiere in PRRS-unverdächtige Bestände verkauft werden.

Die Untersuchungseinrichtungen der LUA wer-den bei serologisch positiven oder verdäch-tigen Reaktionen sowohl dieselbe Blutprobe als auch die Blutproben von 5 weiteren Tieren aus der betreffenden Stichprobe mittels PCR auf PRRS-Virus untersuchen. Damit dies unverzüglich geschehen kann, muss auf dem Einsendeformular immer der PRRS-Status des Bestandes vermerkt werden . In jedem Fall sind spätestens im Abstand von 14 Tagen

Tab. 3: Gesamtzahl der bei der SächsTSK gemeldeten Sauenbestände und Sauen sowie Anzahl PRRS-unverdächtiger Sauenbestände und Sauen (Bestände ab 10 Sauen und Sauen ab 1. Belegung)

Tab. 4: Gesamtzahl der bei der SächsTSK gemeldeten Mastbestände und Mastschweine sowie Anzahl PRRS-unverdächtiger Mastbestände und Mastschweine (ausschließlich Mastbestände, ab 1000 Mastplätze)

Bestandsgröße (Anzahl Sauen ab 1. Belegung)

Anzahl Bestände

Anzahl Sauen

davon PRRS-unverdächtig Anzahl Bestände

Anzahl Sauen

Anteil Sauen in %

10 bis 100 38 1 422 11 286 20,1 101 bis 500 36 9 135 10 2 340 25,6 501 bis 1000 17 10 814 8 5 220 48,3 1001 bis 3100 22 36 690 18 27 717 75,5

insgesamt 113 58 061 47 35 563 61,2

Bestandsgröße (ab 1 000 Mast-plätze)

Anzahl Bestände

Anzahl Mast-schweine

davon PRRS-unverdächtig Anzahl Bestände

Anzahl Mast-schweine

Anteil Mast-schweine in %

1 000 bis 5 000 52 124 539 21 61 052 49,0 5 001 bis 10 000 11 72 624 5 26 179 36,0 10 000 bis 20 000 5 76 762 3 45 677 59,5

insgesamt 68 273 925 29 132 908 48,5

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