Page 48 - Jahresbericht2010

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1 2 . A r b e i t s b e r i c h t d e s S c h w e i n e g e s u n d h e i t s d i e n s t e s

12.3 Fruchtbarkeitsprogramm

Neufassung des Programms des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Verbraucherschutz und der Sächsischen Tierseuchenkasse zur Stabilisierung der Fruchtbarkeitsleistung der Sauen in den Ferkelerzeugerbetrieben im Freistaat Sachsen vom 13. April 2010

Die Zielstellung des Programms ist die Stabilisierung der Fruchtbarkeitsleistung durch Analyse und Diagnostik von Fruchtbarkeitsstörungen und Ableitung gesundheitsfördernder Maßnahmen. Daraus soll sich eine Verbesserung der Tiergesundheit in den nachfolgenden Haltungsstufen der Ferkelaufzucht und Mast ergeben. Die Teilnahme ist freiwillig.

Im Jahre 2010 wurden in 21 Betrieben und an 53 Untersuchungstagen Ultraschalluntersu-chungen an Ovarien und Uteri zur Abklärung von Fruchtbarkeitsstörungen durch den SGD durchgeführt.

Schwerpunkte waren verminderte Fruchtbar-keitsleistungen in Sauenherden oder eine nur suboptimale Ausschöpfung des genetisch veranlagten Potentials der Zuchttiere. Dafür sind viele verschiedene Ursachen verantwort-lich, die überprüft, ausgewertet oder ausge-schlossen werden mussten. Ein komplexes Untersuchungsprofl inklusive bildgebender Ultraschalldiagnostik war bei fast allen Betrie-ben notwendig.

Das Spektrum der Fruchtbarkeitsstörungen, bei denen der SGD mittels Ultraschalldiagnos-tik zu Rate gezogen wurde, war ähnlich dem der vergangenen Jahre. Zugenommen haben die Anzahl der Untersuchungen von mehrfach umrauschenden oder azyklischen Sauen (Pro-blemsauen), Pubertätskontrollen von Jungsau-en und die Ermittlung von Ursachen verminder-ter Fruchtbarkeitsleistung primiparer Sauen.

Ein weiterer Schwerpunkt waren die Kontrol-len des optimalen Besamungszeitpunktes und die Wirksamkeit der angewendeten biotech-nischen Maßnahmen.

Auf einige spezielle Probleme in Betrieben soll hier nachfolgend eingegangen werden.

Empfehlungen zu Änderungen im Biotechnik- und Besamungsregime wurden in 7 Betrieben ausgesprochen. Hauptgründe für die Ände-rungen waren bezüglich der Lakta­tionsdauer un-geeignete Zeitabstände bei der Verabreichung der Präparate zur Ovulationssynchronisation. Mit Hilfe der sonografschen Ovardiagnostik konnten in einigen Fällen beachtliche Unter-schiede zwischen den Ovulationszeitpunkten der untersuchten Zuchttiere nachgewiesen werden, wodurch der Synchronisationseffekt er-heblich vermindert oder sogar aufgehoben war.

Ungünstige Zeitabstände zwischen der ersten und zweiten Besamung (KB1 und KB2) nach Ovulationssynchronisation können sich nach-teilig auf Trächtigkeitsrate und Wurfgröße

auswirken, wie das folgende Beispiel eines Ferkelerzeugerbetriebes zeigt: Während des Beratungsgesprächs wurde festgestellt, dass die KB2 erst 22 Stunden nach der KB1 durchge-führt wird. Der Abstand zwischen KB1 und KB2 sollte 12-14 Stunden betragen. Als Zeitdauer für die Befruchtungsfähigkeit der Eizellen (Oozyten) werden meist 6 bis 8 Stunden und für die kapazitierter Spermien 10 bis 12 Stunden angegeben. Weil viele der untersuchten Sauen erst 10 Stunden nach der KB1 und damit schon 12 Stunden vor der KB2 mit der Ovulation be-gannen, wurde die zweite Besamung für diese Tiere zu spät durchgeführt, da bei Ankunft der Spermien im Eileiter die Eizellen vermutlich nicht mehr ausreichend befruchtungsfähig wa-ren. Dem Betrieb wurde ein neues Besamungs-schema vorgeschlagen und die Reproduktions-daten der Zuchttiere haben sich nach späterer Auswertung deutlich verbessert.

In einer anderen Zuchtanlage wurde der SGD aufgrund unbefriedigender Fruchtbarkeitser-gebnisse bei Jungsauen zu Rate gezogen. Die Besamung der Tiere erfolgte terminorientiert

erneut Blutproben von Kontakttieren ent-sprechend dem Stichprobenschlüssel für die Bestandsgröße serologisch zu untersuchen.

Mit der Erweiterung des PRRS-Programms wurde dem hohen PRRS-Sanierungsgrad in Sachsen Rechnung getragen und den Tierhal-tern die Möglichkeit gegeben, den erreich-ten Status regelmäßig und angemessen zu überwachen und auf lange Zeit zu erhalten. Die Teilnahme am Programm ist freiwillig, eine schriftliche Teilnahmeerklärung jedoch erforderlich.

Abb. 8: PRRS-unverdächtige und PRRS-positive Sauen- bzw. Mastbestände in Sachsen (ohne Kombibestände)

0

5

10

15

20

25

30

35

10 - 100 S

101 - 500 S

501 - 1 000 S

1 001 - 3 100 S

1 000 - 5 000 M

5 001 - 10 000 M

10 000 - 20 000 M Bestandsgrößen

PRRS-unverdächtig

PRRS-positiv bzw.Status unbekannt

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