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« Previous Page Table of Contents Next Page »14. Arbeitsbericht des Fischgesundheitsdienstes
1 4 . A r b e i t s b e r i c h t d e s F i s c h g e s u n d h e i t s d i e n s t e s
2010 wurde die Betreuung von 116 Fischhal-tern, 20 mit vertraglicher Bindung durch zwei Kolleginnen gewährleistet. Vom Standort Königswartha aus agierte bis zum September Frau Dr. Cornelia Mohr, die mit viel Engage-ment die Arbeit des FGD im ostsächsischen Raum durchführte. Im September fand die Übergabe des Arbeitsbereiches an Frau Dr. Kerstin Böttcher statt, die an ihren alten Arbeitsplatz nach 8-monatiger Elternzeit zu-rückkehrte. Die Betreuung im Direktionsbezirk Leipzig, Chemnitz sowie Teilen von Dresden wurde in gewohnter Weise vom Standort Dresden aus durch Frau Dr. Grit Bräuer ge-währleistet.
ligungsstelle, der Überwachung der durchge-führten Maßnahmen und selbstverständlich der Untersuchung der anschließend für die sanierten Teiche vorgesehenen Fische.
Abb. 2: gekalkter Teichboden
wird. Während seitens der Fischgesundheit die anzeigepfichtige Fischseuchen VHS und IHN erfreulicherweise selten nachgewiesen werden mussten (siehe Auswertung im FGD Programm) ist tendenziell erkennbar, dass u.a. durch eine Verringerung des Wasserangebotes bei gleichzeitig steigenden Wassertempera-turen in den Sommermonaten und geringer technischer Ausstattung der Forellenanlagen (z.B. durch Sauerstoffanlagen) eine Erhöhung des bakteriellen und parasitären Erreger-drucks limitierend für die Steigerung der Setzlingsproduktion wirkt. Ein Erreger, der in den letzten Jahren zunehmend wirtschaft-liche Bedeutung erlangte, ist, der Erreger der Weißpünktchenkrankheit (Ichthyophthirius multifliis). Dieser Erreger gewinnt mit der zu-nehmenden globalen Erwärmung weiterhin an Bedeutung. Die Zurückdrängung des Erregers stellt in der Aquakultur jedoch ein ernstes Problem dar, da zugelassene Medikamente zur Behandlung des Parasiten europaweit nicht zur Verfügung stehen. Der Fischgesundheits-dienst unterstützt aus diesem Grund Projekte, die sich mit prophylaktischen sowie metaphy-laktischen Maßnahmen zur Erregerzurückdrän-gung beschäftigen.
Die Sommermonate waren durch zahlreiche Untersuchungen nach §7 Fischseuchen-verordnung im Zusammenhang mit dem KHV-Programm gekennzeichnet. Insgesamt wurden 395 Fischbestände aus 63 Fischhal-tungsbetrieben auf das KHV untersucht. Die routinemäßige Untersuchung der Forellen-betriebe insbesondere im südsächsischen Raum erfolgte zwischen Oktober und Juni bei Wassertemperaturen unter 14°C. Einen wichtigen Bestandteil in der Arbeit des FGD bildete 2010 die Bearbeitung von zwei aus Mitteln der Fischereiabgabe geförderten Projekten:
Das Projekt „Vergleich von diagnostischen Methoden zum Nachweis der Koi-Herpesvirus-Infektion (KHV-I) am Beispiel von Proben aus sächsischen Angelgewässern” wurde von Mai bis August 2010 durchgeführt und hatte das Ziel durch die vergleichende Anwendung von Methoden zum direkten (PCR-Technik) und indirekten Erregernachweis (Serumneutrali-
Abb. 1: Frau Dr. Bräuer und Frau Dr. Böttcher
Obwohl der Beginn des Jahres durch den strengen schnee- und eisreichen Winter gekennzeichnet war, trat eine klimatisch bedingte Winterpause für den FGD nicht ein. Die Wintermonate wurden für die arbeits-intensive Aus- und Bearbeitung von Sanie-rungskonzeptionen für am sächsischen KHV Tilgungsprogramm teilnehmende Betriebe genutzt. Konzepte wurden allein zum Beginn des Jahres mit 7 Betrieben bzw. Betriebsteilen ausgearbeitet, um diese mit der regionalen KHV Arbeitsgruppe unter Leitung des Landes-amtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geo-logie sowie weiteren Behörden abstimmen zu können. Eine besondere Herausforderung war das Einbeziehen verschiedener Haupt- und Nebenerwerbsbetriebe in die Umsetzung des sächsischen Tilgungsprogramms im Einzugs-gebiet des Hoyerswerdaer Schwarzwassers. Die Begleitung der Betriebe erfolgte bis zur Antragstellung der Maßnahmen bei der Bewil-
Diese Untersuchung der Besatzkarpfen fand in der Regel durch Erwärmung und Stressung der Besatzkarpfen nach fachlichen Empfehlungen des Friedrich-Loeffer-Instituts statt. Mit der Frühjahrsuntersuchung der Satz-karpfen aus den Teichwirtschaften musste ungewöhnlich lange gewartet werden. Erst Anfang April begann der Eisaufgang und die Probefänge für die Frühjahrsuntersuchungen. Verspätete hastige Abfschungen und das Aussetzen der Fische ohne die üblichen para-sitologische und sonstigen Untersuchungen waren die Folge. Auf Grund der prekären KHV-Situation in Sachsen war vor allem bei K2 ein hochgradiger Satzfschmangel zu verzeichnen. Einzelne Betriebe besetzten ihre Teiche erst Anfang Mai mit zum Teil aus anderen Bundes- bzw. EU-Ländern zugekauften Satzkarpfen. Erstaunlich gut war der konditionelle und parasitologische Zustand der Karpfen aus den Frühjahrsabfschungen. Dieser Umstand lässt sich nur dadurch erklären, dass auf Grund der durchgängigen Eisbedeckung von Dezember bis April auch keinerlei Beunruhigung bzw. Stressung durch Kormorane erfolgte. Dem gegenüber hatten einige Forellenan-lagen mit den lang anhaltenden niedrigen Wassertemperaturen zu kämpfen, so dass erwartete Lebendmassezunahmen ausblieben. Die Produktion von Salmonidensetzlingen hat sich in Sachsen in den letzten Jahren erhöht, obwohl insgesamt das bestehende Potential noch ungenügend ausgeschöpft
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