Page 27 - Jahresbericht2010

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1 0 . A r b e i t s b e r i c h t d e s R i n d e r g e s u n d h e i t s d i e n s t e s

Problembestände der BHV1-Bekämpfung mit hohen jährlichen Neuinfektionsraten (Abb. 6). In diesen Fällen sind neben umfangreichen Analysen vor allem Festlegungen zu Gruppen-trennungen von infzierten und nicht infzierten Tieren, Zwangswegeführungen, intensiveren Impfprogrammen bis hin zu zusätzlichen Untersuchungen erforderlich. In einigen Fällen sind gleichzeitig im Bestand vorliegende Krankheiten wie BVD/MD, Paratuberkulose oder auch schwere Stoffwechselbelastungen festzustellen, die sich negativ auf die Sanie-rungsergebnisse auswirken.

Neben diesen Betrieben, die sich noch in der klassischen Sanierung befnden, gibt es jedoch zunehmend Probleme in Betrieben während des Anerkennungsverfahrens bzw. im anerkannt BHV1-freien Bestand. So sind Be-triebe bereits seit mehreren Jahren anerkannt BHV1-frei und plötzlich treten erneut positive und fragliche Befunde auf. Diese Situation fndet sich aktuell in mehreren Betrieben und erfordert eine umfassende epidemiologische Analyse. In aller Regel handelt es sich jedoch nicht um Neuausbrüche durch Einschleppung von BHV1-Virus.

Die Tabelle 4 zeigt – auf der Basis der Unter-suchungsmethoden – die Anzahl der Bestän-de, die mit der jeweiligen Methode untersucht werden, und davon die Anzahl, in denen nicht negative (d.h. positive und fragliche) Befunde ermittelt wurden. Abgesehen von der Tatsa-che, dass 2010 mehr Bestände in die Über-wachung über Milchproben aufgenommen wurden, gleicht sich das Bild der Probleme beider Jahre. In ca. 11 % aller Bestände fallen Ergebnisse auf, die eine Analyse durch das zuständige Veterinäramt und den Rinderge-sundheitsdienst erfordern.

Es wurde für Sachsen beim Staatsministe-rium für Soziales und Verbraucherschutz eine Arbeitsgruppe zur Intensivierung der Endsanierung BHV1 gebildet, in der der Rindergesundheitsdienst aktiv mitarbeitet. In dieser Arbeitsgruppe werden die Probleme tiefgründig analysiert und die Strategien für die letzte Phase der BHV1-Bekämpfung festge-legt. Dabei ist zu unterscheiden zwischen den echten Sanierungsbeständen, in denen die Endsanierung zügig vorangetrieben werden muss, und denjenigen Betrieben, die aufgrund der o.g. Befunde mehrere Anerkennungsun-

Tab. 4: Anzahl untersuchter Bestände nach verschiedenen Untersuchungsmethoden und Anteil nicht negativer Bestände

2009 2010

Untersuchungs­- methode

Anzahl unter-suchter Bestände

Bestände mit positiven/fraglichen

Ergebnissen

Anzahl unter-suchter Bestände

Bestände mit positiven/fraglichen

Ergebnissen Anzahl Prozent Anzahl Prozent

gE-ELISA 1282 133 10 1260 137 11

Voll-AK-ELISA 4399 483 11 4384 439 10

Milch-ELISA (Voll-AK) 369 51 14 429 56 13

tersuchungen in Folge absolvieren, ohne die BHV1-Freiheit endgültig zu erreichen. Beson-deres Augenmerk muss aber auch den bereits anerkannt freien Beständen gelten, in denen erneut fragliche oder positive Befunde auf-fallen, zumal diese Bestände bereits oftmals die Impfungen eingestellt hatten. Hier ist eine klassische Neuinfektion auszuschließen und abzugrenzen von Einzelbefunden, die jedoch ebenfalls den Verlust des Bestandsstatus und eine Maßregelung der betroffenen Tiere nach sich ziehen.

Bei der Untersuchung auf BHV1 gemäß BHV1-Verordnung ist darauf zu achten, dass die Un-tersuchungsmethode nach dem Impfstatus der Tiere ausgewählt wird. Alle niemals geimpften Tiere sind zwingend im Voll-Antikörper-ELISA zu untersuchen. Wurde ein Rind in der Vergangenheit einmal gegen BHV1 geimpft, bleibt es für dieses Tier hingegen zeitlebens bei der Untersuchung im gE-Test. Diese Tatsache wird zunehmend von Bedeutung, da viele Betriebe die Impfung in der Zwischenzeit eingestellt haben. Wurde dieser Zeitpunkt nicht anhand der Ohrnummern korrekt erfasst, kommt es immer wieder zu Verwischungen

Abb. 6: Neuinfektionsraten von BHV1-Sanierungsbeständen

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