Page 57 - Jahresbericht2010

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1 3 . A r b e i t s b e r i c h t d e s G e f l ü g e l g e s u n d h e i t s d i e n s t e s

13.1 Programm zur Reduktion der Salmonellenprävalenz

Programm des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Verbraucherschutz und der Sächsischen Tierseuchenkasse zur Reduktion der Salmonellenprävalenz in sächsischen Gefügel-Haltungen durch Beratung und Optimierung der Haltungs- und Produktionshygiene vom 05. Februar 2010.

Dieses Programm soll über eine Verbesserung der Produktionshygiene und der Tiergesundheit eine Erhöhung der Produktionssicherheit erreichen. Es dient dem Ziel, unbedenkliche und salmonellenfreie Lebensmittel zu produzieren. Die Sächsische Tierseuchenkasse beteiligt sich an den Kosten gemäß Leistungssatzung.

Als weitere Stufe zur Erfassung und Senkung der Salmonellenprävalenz in Gefügelhal-tungen trat die Verordnung (EG) Nr. 584/2008 in Kraft. Durch diese Verordnung wird nun auch die Salmonellenbekämpfung in Zucht- und Mastputenbestände geregelt und kom-plettiert die Vorgaben der Zoonoseverordnung im Gefügelbereich. Als Folge galt es auch hier wieder, das Programm zur Reduktion der Salmonellenprävalenz zu überarbeiten, um die Teilnahme von Putenbetrieben zu ermöglichen. Das Programm trat am 13. 04. 2010 in der geänderten Fassung in Kraft.

Es beinhaltet weiterhin drei Checklisten zur Erhebung der Haltungsbedingungen, Gesund-heitsmanagement und Seuchenprävention sowie den Beratungsbesuch. Da sich bei Mastbetrieben die Produktionsbedingungen grundsätzlich von denen bei Legehennen-haltungen unterscheiden, wurden für diesen Bereich spezifsche Checklisten erarbeitet. Die Beratungsbesuche, die 2010 in jedem teilneh-menden Betrieb durchgeführt wurden, hatten zum Ziel, mögliche Schwachstellen aufzude-cken, über die ein Salmonelleneintrag erfolgen kann. Im Protokoll wurden Anweisungen und Empfehlungen gegeben, um die Gefahr eines Salmonelleneintrags zu minimieren. 2010 waren in Sachsen 82 Legehennenhal-

tungen mit 350 oder mehr Legehennen gemel-det, die somit zu Salmonellenuntersuchungen verpfichtet waren. Von diesen nahmen 65 Betriebe am Programm teil, die jedoch 98 % der gemeldeten Legehennen halten (siehe Abb. 2 und 3). Die Haltungsformen der teil-nehmenden Legehennenhaltungen haben sich im Zuge der Umstellung von konventioneller Käfghaltung auf alternative Boden- oder Freilandhaltung wesentlich verändert (siehe Abb. 4). Die im Jahr 2010 bei der Tierseu-chenkasse gemeldeten Tierzahlen waren aufgrund der andauernden Umbauarbeiten

um ein Drittel reduziert. Auch ist zu erwarten, dass nach Abschluss aller Umbaumaßnahmen die vorherigen Belegungszahlen nicht mehr erreicht werden, da durch die alternativen Haltungsformen die Besatzdichten reduziert wurden. Neben den Legehennenbetrieben nahmen auch wieder 2 Zuchtbetriebe, 8 Auf-zuchtbetriebe, 3 Masthähnchenhaltungen und 5 Putenmastbetriebe teil.

Da das Programm bereits seit drei Jahren in den meisten Legehennenhaltungen durchge-führt wird, war bei den Betriebsbegehungen eine deutliche Verbesserung der allgemeinen Haltungs- und Produktionshygiene festzustellen. Jedoch war es auch dieses Mal nötig, einzelne Betriebe auf ihre Schwachpunkte hinzuweisen. Die häufgsten Defzite bestanden noch immer in der Auslaufpfege bei Freilandhaltungen und eine inkonsequente Schadnagerbekämp-fung. Durch die geringe Anzahl der positiven Befunde (siehe Abb. 5) zeigte sich, dass die durchgeführten präventiven Maßnahmen die Gefahr des Salmonelleneintrags weiter redu-zieren konnten. Es führte aber auch bei einigen Tierhaltern dazu, dass durch die vermeintlich geringe Salmonellengefahr eine gewisse Abstumpfung gegenüber einer konsequenten Haltungs- und Produktionshygiene eintrat. Diese galt es im Beratungsgespräch wieder neu zu sensibilisieren. Die geringe Anzahl von salmonellenpositiven Befunden ist sicher auch auf die Intensivierung des Impfschutzes der Junghennen in der Aufzucht zurück zu führen. Fast alle in Sachsen eingestallten Herden erhielten im Aufzuchtbetrieb neben den vor-geschriebenen Trinkwasserimpfungen gegen Salmonella enteritidis bei der Umstallung noch eine zusätzliche kombinierte Injektionsimpfung gegen Salmonella enteritidis und Salmonella typhimurium. Auch Im Jahr 2010 traten die meisten der positiven Untersuchungsergeb-nisse erst am Ende der Legeperiode auf (siehe Tab. 1). Es gab bei den 6 amtlichen Salmonel-lennachweisen somit nur eine Herde aus einer kleinen Biohaltung mit relativ jungen Legehen-nen. Der Betrieb stellte bei der Sächsischen

Teilnahme keine Teilnahme

3,122

65 Betriebe; 79%

17 Betriebe; 21%

Boden Freiland Kleingruppe

Freiland 58 22 %

Boden 180 70 %

Kleingruppe 20, 8 %

Teilnahme keine Teilnahme

1,92 Mio 98 %

0,035 Mio, 2 %

Abb. 2: Anzahl der Legehennenhaltungen über 350 Tiere und die am Programm zur Reduktion der Salmonellenprävalenz teilnehmenden Betriebe

Abb. 4: Betriebseinheiten der teilnehmenden Betriebe

Abb. 3: Anzahl der Tiere in den teilnehmenden Betrieben

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