MKS-Ausbruchsgeschehen in Brandenburg

Aufgrund eines aktuellen MKS-Ausbruchsgeschehens in Brandenburg ist es wichtig, bestehende Biosicherheitsmaßnahmen in Tierhaltungen mit Klauentieren zu kontrollieren und gegebenenfalls zeitnah zu verschärfen. Wichtige Informationen dazu finden Sie auf unserem Artikel zur Biosicherheit.

  Merkblatt Biosicherheitsmaßnahmen

 

https://www.tsk-sachsen.de/de/tiergesundheitsdienste/rindergesundheit/veroeffentlichungenrinder/451-biosicherheit-in-rinderbetrieben

 

Informationen zur Maul-und Klauenseuche finden Sie nachfolgend und im Merkblatt des Friedrich-Löffler-Institutes.

https://www.openagrar.de/servlets/MCRFileNodeServlet/openagrar_derivate_00030336/Flyer-MKS_FLI-BVL_2020-06-02_bf.pdf


Steckbrief MKS des FLI

https://www.openagrar.de/servlets/MCRFileNodeServlet/openagrar_derivate_00036374/Maul-undKlauenseuche_Steckbrief_2021-03-16-bf.pdf

 

Erklärvideo zur Maul- und Klauenseuche (englische Sprache): 

https://www.youtube.com/watch?v=oNwjMD5C29A


MKS ist als Kategorie-A-Seuche hochkontagiös und stellt die derzeit größte anzunehmende Gefahr für Wiederkäuerbestände (Rind, Schaf, Ziege, Wildwiederkäuer) und auch für Schweine dar. Das Virus ist für den Menschen nahezu ungefährlich, kann jedoch aufgrund weitreichender Sperr- und Bekämpfungsmaßnahmen wirtschaftliche Schäden höchsten Ausmaßes verursachen (Bestandstötungen). Zuletzt war die MKS 2001 und 2007 in UK aufgetreten und hatte Schäden im zweistelligen Milliardenbereich hinterlassen. Sie wird durch das Maul- und Klauenseuche-Virus (FMDV) verursacht, das zur Familie der Picornaviridae gehört. 


Merkmale der Krankheit

1. Klinische Symptome:

  • Bildung von Bläschen und Erosionen an:
    • Maulschleimhaut (Zunge, Lippen)
    • Klauenkrone und Zwischenklauenspalte
    • Euter und Zitzen
  • Fieber (oft als erstes Anzeichen)
  • Lahmheit, schmerzhafte Bewegungen
  • Futterverweigerung aufgrund von Maulschmerzen
  • Rückgang der Milchproduktion bei Rindern
  • Schwäche und Wachstumsverzögerung, besonders bei Jungtieren
  • Hohe Mortalität bei sehr jungen Tieren aufgrund von Herzmuskelschäden

2. Übertragung:

  • Über direkten Kontakt: Speichel, Nasensekret, Milch, Kot oder Harn infizierter Tiere.
  • Über indirekten Kontakt: kontaminierte Futter- und Tränkebehälter, Kleidung, Fahrzeuge oder Gerätschaften.
  • Luftübertragung: Das Virus kann über große Entfernungen durch die Luft verbreitet werden (besonders in kühlen und feuchten Klimazonen).

3. Erreger

  • Es gibt sieben Serotypen (A, O, C, SAT1, SAT2, SAT3, Asia1), die immunologisch unterschiedlich sind. Daher schützt eine Impfung gegen einen Serotyp nicht vor anderen.

 Bedeutung und Folgen

  •  Wirtschaftliche Schäden:
    • Massiver Verlust an Tierproduktion (Milch, Fleisch).
    • Kosten durch Tötung und Entsorgung infizierter und gefährdeter Tiere.
    • Handelsrestriktionen und Exporteinschränkungen.
    • Kosten für Bekämpfungsmaßnahmen, Desinfektion und Impfprogramme.
  • Ökologische Auswirkungen:
    • In betroffenen Regionen können Wildtierpopulationen beeinträchtigt werden.
    • MKS-Ausbrüche können den Naturschutz und die Biodiversität gefährden, insbesondere in Reservaten.

Bekämpfung und Vorbeugung

1.  Biosicherheitsmaßnahmen:

  • Strikte Quarantäne für betroffene Betriebe.
  • Kontrolle des Tiertransports und Einfuhrbeschränkungen.
  • Regelmäßige Desinfektion von Ställen, Fahrzeugen und Gerätschaften.
  • Trennung von Haus- und Wildtieren.

2. Früherkennung und Meldepflicht:

  • Schnelle Isolierung infizierter Tiere.
  • Meldepflicht an die zuständigen Behörden, um eine rasche Eindämmung zu gewährleisten.

Eine prophylaktische Impfung ist in der EU verboten. Es gibt keine Behandlungsmöglichkeit für erkrankte Tiere.


Geografische Verbreitung

  • MKS ist in weiten Teilen Afrikas, Asiens und Südamerikas endemisch.
  • Europa, Nordamerika, Australien und Neuseeland gelten als MKS-frei. Strenge Import- und verhindern eine Einschleppung.
  • In Deutschland trat der letzte größere Ausbruch 1988 auf. Deutschland ist seitdem offiziell MKS-frei.
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