MKS-Ausbruchsgeschehen in Brandenburg

Am Freitag, den 10.1.2025 wurde der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) bei Wasserbüffeln in Brandenburg amtlich bestätigt. 

Für diese hochansteckende Tierseuche der Kategorie A sind Schafe und Ziegen ebenso empfänglich wie Rinder,  Schweine (Haus- und Wildschweine), Büffel, Wildwiederkäuer, Giraffen, Kamele und Flusspferde ja sogar Elefanten. Für den Menschen ist die Infektion in aller Regel nicht gefährlich.

Den letzten MKS-Ausbruch in Deutschland gab es 1988, seitdem galt Deutschland als MKS-frei. 2001 kam es in Großbritannien zu einem verheerenden Seuchenzug in Folge dessen Millionen von Klauentieren getötet werden mussten. Schäden in Milliardenhöhe entstanden.

Die Bekämpfung der MKS erfolgt nach EU-Vorschriften. Wird sie in einem Bestand nachgewiesen, müssen alle Klauentiere auf amtliche Anweisung hin getötet und unschädlich beseitigt werden. Sperrzonen werden eingerichtet und umfängliche Handels- und Transportbeschränkungen erlassen. Unter Umständen sind auch Bestände in unmittelbarer Nähe zum Ausbruchsbestand oder Kontaktbestände von der Tötung betroffen.

Die Einhaltung höchster Biosicherheitsmaßnahmen ist bei dieser Seuche von entscheidender Bedeutung, um die Bestände egal wie groß diese sind, zu schützen! Derzeit gilt die MKS als die größte anzunehmende Gefahr für Schaf- und Ziegenbestände!

Im Folgenden sind Informationen zur MKS und die wichtigsten Biosicherheitsmaßnahmen zum Schutz der Schaf- und Ziegenbestände aufgelistet:


Merkmale der Krankheit

1. Klinische Symptome:

  • Bildung von Bläschen und Erosionen an:
    • Maulschleimhaut (Zunge, Lippen)
    • Klauenkrone und Zwischenklauenspalte
    • Euter und Zitzen
  • Fieber (oft als erstes Anzeichen)
  • Lahmheit, schmerzhafte Bewegungen
  • Futterverweigerung aufgrund von Maulschmerzen
  • Rückgang der Milchproduktion bei Rindern
  • Schwäche und Wachstumsverzögerung, besonders bei Jungtieren
  • Hohe Mortalität bei sehr jungen Tieren aufgrund von Herzmuskelschäden

Bei Schafen und Ziegen nimmt die Infektion meist einen milden Verlauf, dabei besteht die Gefahr, dass sich die Krankheit unerkannt verbreiten kann.

2. Übertragung:

  • Über direkten Kontakt: Speichel, Nasensekret, Milch, Kot oder Harn infizierter Tiere.
  • Über indirekten Kontakt: kontaminierte Futter- und Tränkebehälter, Kleidung, Fahrzeuge oder Gerätschaften.
  • Luftübertragung: Das Virus kann über große Entfernungen durch die Luft verbreitet werden (besonders in kühlen und feuchten Klimazonen).

3. Erreger

  • Es gibt sieben Serotypen (A, O, C, SAT1, SAT2, SAT3, Asia1), die immunologisch unterschiedlich sind. Daher schützt eine Impfung gegen einen Serotyp nicht vor anderen.

 Bedeutung und Folgen

  •  Wirtschaftliche Schäden:
    • Massiver Verlust an Tierproduktion (Milch, Fleisch).
    • Kosten durch Tötung und Entsorgung infizierter und gefährdeter Tiere.
    • Handelsrestriktionen und Exporteinschränkungen.
    • Kosten für Bekämpfungsmaßnahmen, Desinfektion und Impfprogramme.
  • Ökologische Auswirkungen:
    • In betroffenen Regionen können Wildtierpopulationen beeinträchtigt werden.
    • MKS-Ausbrüche können den Naturschutz und die Biodiversität gefährden, insbesondere in Reservaten.

Bekämpfung und Vorbeugung

1.  Biosicherheitsmaßnahmen:

  • Strikte Quarantäne für betroffene Betriebe.
  • Kontrolle des Tiertransports und Einfuhrbeschränkungen.
  • Regelmäßige Desinfektion von Ställen, Fahrzeugen und Gerätschaften.
  • Trennung von Haus- und Wildtieren.

2. Früherkennung und Meldepflicht:

  • Schnelle Isolierung infizierter Tiere.
  • Meldepflicht an die zuständigen Behörden, um eine rasche Eindämmung zu gewährleisten.

Eine prophylaktische Impfung ist in der EU verboten. Es gibt keine Behandlungsmöglichkeit für erkrankte Tiere.


Geografische Verbreitung

  • MKS ist in weiten Teilen Afrikas, Asiens und Südamerikas endemisch.
  • Europa, Nordamerika, Australien und Neuseeland gelten als MKS-frei. Strenge Import- und verhindern eine Einschleppung.
  • In Deutschland trat der letzte größere Ausbruch 1988 auf. Deutschland ist seitdem offiziell MKS-frei.

Wichtige Informationen dazu finden Sie auf unserem Artikel zur Biosicherheit.

  Merkblatt Biosicherheitsmaßnahmen

Weitere Informationen zur MKS finden sie im Merkblatt des Friedrich-Löffler-Institutes:

https://www.openagrar.de/servlets/MCRFileNodeServlet/openagrar_derivate_00036374/Maul-undKlauenseuche_Steckbrief_2021-03-16-bf.pdf

https://www.openagrar.de/servlets/MCRFileNodeServlet/openagrar_derivate_00030336/Flyer-MKS_FLI-BVL_2020-06-02_bf.pdf

Erklärvideo zur Maul- und Klauenseuche (englische Sprache): 

https://www.youtube.com/watch?v=oNwjMD5C29A

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