Nachlese "Treffpunkt Schweinegesundheit" am 27.11.2024

Veranstaltungsnachlese zum Treffpunkt Schweinegesundheit am 27.11.2024

Bereits zum 10. Mal fand am 27.11.2024 der Treffpunkt Schweinegesundheit, diesmal in neuem Ambiente im Hotel und Restaurant „Schwarzes Ross“ in Siebenlehn, statt. 60 Tierhalterinnen und Tierhalter, Tierärztinnen und Tierärzte sowie Fachberater waren der Einladung gefolgt.

Die Veranstaltung wurde durch die Geschäftsführerin der Sächsischen Tierseuchenkasse Frau Dr. Uta Schwarzer eröffnet. Die ersten drei Vorträge standen unter dem Thema Atmungstrakt.

Frau Dr. Pauline Deffner stellte in ihrem Vortrag Neues zur Influenza Diagnostik beim Schwein“ die Ergebnisse zweier Studien zu verschiedenen Möglichkeiten der Influenza-Diagnostik vor. Frau Deffner ist als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Klinik für Schweine der Ludwig-Maximilian-Universität München tätig. Dass das klinische Erscheinungsbild der Influenza sich gewandelt hat und heute eher enzootische Verläufe im Vordergrund stehen, die durch unspezifische Krankheitsbilder gekennzeichnet sind, stellt die Diagnostik vor große Herausforderungen. Die erste vorgestellte Studie befasste sich deshalb mit der Eignung neuer Untersuchungsmaterialien zur Influenza-Diagnostik in enzootisch infizierten Beständen. In der zweiten Studie ging es um verschiedene Stabilisatormedien für den Nachweis von Influenza-Viren.

Der eigentliche Vortrag wurde nicht zur Veröffentlichung freigegeben. Allerdings wurden uns von Frau Dr. Deffner die beiden, dem Vortrag zugrunde liegenden Fachartikel, zur Verfügung gestellt. Diese finden Sie am Ende dieses Artikels zum Nachlesen.

Der zweite Vortrag des Blocks Atmungstrakt stand unter dem Titel: „Diagnose: Porzine Pleuropneumonie – ja, nein, vielleicht?“. Frau Prof. Doris Höltig ist Leiterin der Klinik für kleine Klauentiere an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Actinobacillus pleuropneumoniae, dem Erreger der Porzinen Pleuropneumonie. In ihrem Vortrag stellte Frau Prof. Höltig ausführlich die verschiedenen Verlaufsformen der Erkrankung dar und beleuchtete entsprechende diagnostische Möglichkeiten aber auch deren Grenzen.

Mit dem Sektionsprogramm besteht für die Tierhalter in Sachsen eine einzigartige Möglichkeit der Früherkennung von Tierseuchen und diagnostischen Abklärung von Einzeltier- und Bestandserkrankungen, wobei die Finanzierung der Untersuchungen größtenteils über das Land Sachsen und die TSK abgedeckt wird. Die Sektionsergebnisse der in den letzten 10 Jahren durch Tierhalter an die Landesuntersuchungsanstalt eingesandten Schweine mit dem Hauptaugenmerk auf dem Respirationstrakt rundeten deshalb den Themenkomplex Atmungstrakt ab. Frau Dr. Nicole Rudolph, Pathologin am Standort Leipzig, stellte zunächst die im Sektionsgut dominierenden Erkrankungen je Altersgruppe dar, danach ging sie speziell auf die verschiedenen Erscheinungsformen respiratorischer Erkrankungen, deren Ursachen und prozentualen Nachweise ein. Der Vortrag stand unter dem Titel „Auswertung des Sektionsprogrammes Schwein – mit dem Schwerpunkt Respirationstrakt“.

Nach der Pause, in der die Möglichkeit zum fachlichen Austausch bei einem leckeren Imbiss rege genutzt wurde, sprach Herr Prof. Stephan Schneider über neue und alte Möglichkeiten der Fütterung von Schweinen jenseits von Gerste, Weizen und Soja. Herr Prof. Schneider hat den Lehrstuhl für Tierernährung an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen inne und zeigte in seinem mitreißenden Vortrag „Alternative Futterquellen und Fütterungsstrategien für Schweine“ auf, warum alternative Futterquelle in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen werden. Im Weiteren stellte er verschiedene alternative Futterquellen vor, ging dabei besonders auf Insekten als Futterquelle ein und betrachtete diese immer im Zusammenhang mit den Kosten und Nutzen für den Landwirt.

Die Veranstaltung wurde beschlossen mit einem kurzen „Update zur ASP“, in welchem Frau Dr. Daniela Haser vom Schweinegesundheitsdienst Sachsen die aktuelle Lage bezüglich der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland und Europa darstellte. Während die Lage in Sachsen sich im letzten Jahr deutlich entspannt hatte und die Restriktionszonen im September 2024 verkleinert werden konnten, führte die Tierseuche besonders in Hessen in den letzten Monaten in der Wildschweinepopulation zu hohen Verlusten.

Im Folgenden finden Sie die von den Referenten freigegebenen Vorträge in PDF-Format bzw. die beiden Fachartikel zur Influenza-Diagnostik zum Nachlesen.


 Fachartikel Influenza-Diagnostik 1

Fachartikel Influenza-Diagnostik 2

 Porzine Pleuropneumonie - ja, nein, vielleicht? (Prof. Doris Höltig - Klinik für kleine Klauentiere an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover)

 Auswertung des Sektionsprogrammes Schwein – mit dem Schwerpunkt Respirationstrakt (Dr. Nicole Rudolph - Landesuntersuchungsanstalt Sachsen)

 Alternative Futterquellen und Fütterungsstrategien (Prof. Stephan Schneider - Lehrstuhl für Tierernährung an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen)

 Update zur ASP (Dr. Daniela Haser - Schweinegesundheitsdienst der Sächsischen Tierseuchenkasse)

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